Eine aktuelle Umfrage des Münchner Ifo-Instituts in Zusammenarbeit mit dem Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik unter 1.405 Experten aus 133 Ländern zeigt auf, dass Immobilienpreise weltweit in den nächsten zehn Jahren ein starkes Wachstum verzeichnen
werden. Die Prognosen gehen von durchschnittlichen jährlichen Zuwachsraten von 9 Prozent aus. Was bedeutet das für Immobilieneigentümer und Kaufinteressenten in Deutschland und der Region?
Nachfragefaktoren als Treiber des Preisanstiegs
Die Hauptgründe für den prognostizierten Preisanstieg liegen vor allem in der gestiegenen Nachfrage. Ein erhöhter Lebensstandard und steigende Einkommen spielen dabei eine wesentliche Rolle. Viele Menschen wünschen sich mehr Wohnfläche. Das Bevölkerungswachstum trägt ebenfalls zur Nachfragesteigerung bei. Nicht zuletzt hat der Trend zum Homeoffice die Vorlieben und Anforderungen an Wohnraum verändert und erhöht somit ebenfalls den Bedarf.
Angebotsfaktoren wirken preistreibend
Obwohl die Nachfrage einen wesentlichen Einfluss auf die Preise hat, dürfen wir die Angebotsseite nicht außer Acht lassen. Eine begrenzte Produktionskapazität, gestiegene Preise für Baumaterialien und ein Mangel an Baugrund sind für einen signifikanten Anteil von 27 Prozent der Experten verantwortlich, die steigende Immobilienpreise erwarten. Zudem spielen auch die Geldpolitik der Zentralbanken, die Inflation und die Regierungspolitik eine Rolle und werden von 12 Prozent der Befragten als treibende Faktoren für die erwarteten Preissteigerungen genannt.
Regionale Unterschiede bei den Preissteigerungen
Die Prognosen für die regionalen Preisentwicklungen in Europa sind interessant. In Westeuropa und Nordamerika werden die Preissteigerungen mit 6,4 Prozent bzw. 7,7 Prozent voraussichtlich unter dem globalen Durchschnitt liegen. Im Gegensatz dazu werden
in Süd- und Osteuropa deutlich höhere Wachstumsraten von 18,4 Prozent bzw. 14,9 Prozent erwartet.
Was bedeutet das konkret für Deutschland? Hier dürften die Immobilienpreise mit einem leicht unterdurchschnittlichen Anstieg von 7,2 Prozent in den nächsten zehn Jahren wachsen. In Österreich hingegen rechnet man mit Zuwächsen von 6,9 Prozent und in der Schweiz von 4,8 Prozent.